Erste Zentralschweizer alpine Solaranlage speist Strom ins Netz
In der Sidenplangg produziert die alpine Solaranlage erneuerbaren Strom.
Ein Meilenstein für die Energiewende in der Zentralschweiz: Auf der Sidenplangg im Urner Schächental hat in diesen Tagen die erste alpine Solaranlage der Zentralschweiz ihren Betrieb auf- genommen und erstmals Strom ins Netz eingespeist. Die Anlage produziert bereits mehr als zehn Prozent ihrer vorgesehenen Leistung – mit einem hohen Winteranteil und den höchsten Leistungsspitzen in der kalten Jahreszeit.
«Damit aus der Vision Wirklichkeit wurde, wurde in den vergangenen Monaten von allen Beteiligten in der Sidenplangg tolle Arbeit geleistet», sagt Werner Jauch, Verwaltungsratspräsident der APV Sidenplangg AG und CEO der Projektinitiantin energieUri, anlässlich der Inbetriebnahme. «Der Spiringer Bevölkerung, den Verantwortlichen der Korporation Uri sowie allen weiteren Projektbeteiligten und den Bewilligungsbehörden gebührt ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit.». Der Start der Energieproduktion markiert den erfolgreichen Abschluss einer intensiven Planungs- und Bau- phase, die in rekordverdächtiger Zeit von weniger als zwei Jahren umgesetzt wurde. Die alpine Photo- voltaikanlage in der Sidenplangg ist derzeit die einzige ihrer Art in der gesamten Zentralschweiz.
Baufortschritt nach Plan
Die APV Sidenplangg AG – ein Partnerwerk des Urner Energiedienstleisters energieUri AG und der Grünstromproduzentin aventron AG, die auch bei diesem Projekt ihre bewährte Zusammenarbeit fortsetzen – errichtet auf 1’800 bis 2’000 Metern über Meer, in einer von Lawinenverbauungen geprägten Landschaft, eine alpine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 8 Megawatt. Nach Fertigstellung soll sie jährlich rund 12,5 Gigawattstunden Strom liefern – genug, um etwa 2’800 Haushalte in der Jahresbilanz zu versorgen. Die Sidenplangg liegt in der Gemeinde Spiringen in einem Gebiet der Grundeigentümerin Korporation Uri.
Nach dem Baustart im Frühling 2025 konnte noch vor Winterbeginn planmässig 13 Prozent der Anlage in Betrieb genommen werden. Dies entspricht ganz den Vorgaben des nationalen Solarexpress, der eine Inbetriebnahme von mindestens 10 Prozent bis Ende 2025 verlangt. Im Frühling 2026 werden die Arbeiten nach der Schneeschmelze fortgesetzt. Bis Ende 2028 soll die Anlage fertiggestellt sein.
Starke regionale Wertschöpfung im Kanton Uri
Ein grosser Vorteil alpiner Photovoltaikanlagen ist ihre hohe Winterproduktion – genau dort, wo die alpine Photovoltaik auch ihre Leistungsspitzen erreicht: Knapp 50 Prozent der Jahresenergie entstehen im Winterhalbjahr – etwa dreimal mehr als bei Anlagen im Flachland. Die Gründe liegen in der intensiveren Sonneneinstrahlung (weniger Nebel, dünnere Atmosphäre), der Reflexion des Sonnenlichts auf dem Schnee – wodurch die Solarmodule auch auf der Rückseite Strom erzeugen – sowie im höheren Wirkungsgrad bei tiefen Temperaturen.
Neben erneuerbarer Energie sorgt das Projekt auch für wirtschaftliche Impulse im Kanton Uri. Ein grosser Teil der Bauinvestitionen verbleiben in Form von Aufträgen bei Urner Industrie- und Gewerbebetrieben. «Solche Kraftwerksprojekte schaffen und sichern zudem hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region – sei es bei der Planung, Realisierung oder dem zukünftigen Betrieb sowie der Energiebewirtschaftung durch energieUri», betont Werner Jauch.